Haben Sie schon einmal etwas von „Roten Socken“ gehört? Bestimmt! Doch was in den turbulenten Zeiten der deutschen Wiedervereinigung häufig als bloßes Schimpfwort für Anhänger einer bestimmten parteipolitischen Neigung gedacht war, hat sich unverhofft zu einem potenten Werbeartikel entwickelt – die Socken!
So kann ein Alltags-Artikel zum „Kultobjekt“ werden
Es mag sein, dass jene Verunglimpfung die „Initialzündung“ für den Werbewert der schnöden und alltäglichen Fußbekleidung für „Männlein und Weiblein“ ausgelöst hat. So ganz schlüssig ist das zwar nicht nachweisbar – haben doch Markenproduzenten im Sport- und Luxussegment schon immer Wert auf eine dezente, aber markante Kennzeichnung ihrer hochwertigen Socken mit dem Markenlogo gelegt. Tatsächlich wurde die „Rote Socke“ aber spontan nach der Prägung dieses Begriffs zum Kult – und auch andere Sockenhersteller begannen, den Werbewert des „Strümpfchens“ für eigene PR-Maßnahmen zu erkennen. Seitdem haben Werbe-Botschaften auf Socken jeglichen denkbaren Lebensbereich erobert – und finden auch dann Gefallen, wenn die Standard-Socke als „Verlegenheitsgeschenk“ nur eine unmutige Grimasse beim Empfänger zeitigen würde. Kaum zu glauben: In die Reihe der mit Logos teuerster Luxusgüter versehenen „Nobel-Socken“ gliedern sich heute selbst Socken mit Werbelogos von Kondomherstellern ein!
Socken sind nicht für jeden sichtbar – dennoch verfängt die Werbebotschaft
Werbliche Mitteilungen zielen bekanntlich stets auch auf den Verbleib im Unterbewusstsein des Verbrauchers. Was wäre also dafür besser geeignet, als ein fortlaufend genutzter Artikel, der täglich mindestens zwei Mal durch die Hände des Nutzers geht (das Beispiel der Socke meint hier An- und Ausziehen)? Es mag sein, dass die Socke als Bestandteil des halb-intimen Lebensbereichs nur einem Bruchteil der Menschen visuell zugänglich gemacht wird, denen der Träger alltäglich begegnet. Somit ist sie etwa mit einem öffentlich zur Schau gestellten Werbeplakat nur unzureichend vergleichbar. Punktet eine solche Socke aber neben dem reinen „Schaueffekt“ zugleich mit höchstem Tragekomfort, unkomplizierter Waschbarkeit und langer Lebensdauer des Materials, kommt sie sowohl bei Männer- als auch Frauenrunden gern ins Gespräch und transportiert so die werbliche Intention weiter.
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