Die Kunst des „Green Marketing“

Wie klimafreundliches Bewusstsein die Vermarktung verändert

In den Regalen im Supermarkt ist es immer öfter zu lesen: Produkte werden mit Begriffen wie „nachhaltig“, „ökologisch abbaubar“ oder „klimaneutral“ beworben. Die Verpackung des Spülmittels ist jetzt aus recyceltem Meeresplastik, die Formel für das Waschmittel vegan und statt Zahnpasta gibt es nun biologisch abbaubare Tabletten in Jutesäckchen für die tägliche Zahnreinigung. Diese Technik nennt sich „Green Marketing“, übersetzt „grüne Vermarktung“ oder auch „Ökomarketing“ und wird immer beliebter.

Doch warum gibt es „Green Marketing“?

Dieser Trend ist nicht zufällig. Die Folgen der Klimakatastrophe werden immer ersichtlicher und Bewegungen wie „Fridays for Future“ verändern das gesellschaftliche Bewusstsein. Dieses wiederum beeinflusst Kaufentscheidungen. Neueste Umfragen ergeben, dass immer mehr Menschen zu nachhaltigen statt herkömmlichen Produkten greifen. Sie tun dies hauptsächlich aus klimapolitischer Überzeugung.

Obwohl die Produktion ökologischer Produkte nämlich teurer und damit auch die Preise für diese höher sind, achten immer mehr Menschen beim Einkaufen darauf, nur nachhaltige Waren in ihre Körbe zu legen. Da zudem Produkte, die als klimaneutral oder nachhaltig gekennzeichnet sind, Kaufentscheidungen abkürzen, werden sie von Konsumenten favorisiert. Die Kennzeichnung spart es, zehn Minuten zwischen den Regalen Packungen zu studieren.

Es ist also die alte Formel: Die Nachfrage beeinflusst das Angebot – und in diesem Fall auch die Werbetechniken.

„Green Marketing“ ist nicht „Greenwashing“

Ein großer Unterschied liegt zwischen „Green Marketing“ und „Greenwashing“. Während „Greenwashing“ beschreibt, wie klimaschädliche Großunternehmen einen Teil ihrer Produktpalette nachhaltig gestalten, um sich reinzuwaschen, geht es beim „Green Marketing“ darum, tatsächlich nachhaltige Produkte von klimafreundlichen Unternehmen und Webshops, wie beispielsweise Shingyo, glaubwürdig zu vermarkten.

Während es leicht ist, das „Greenwashing“ alteingesessen Unternehmen zu durchschauen, stellt es jedoch auch die grüne Vermarktung vor eine Herausforderung. Kund*innen, die sich der Technik des „Greenwashings“ bewusst sind, könnten gerade bei klimafreundlichen Unternehmen, die neu gegründet ihre Produkte auf dem Markt anbieten, zunächst skeptisch reagieren. Dadurch wird „Green Marketing“ zur Kunstform. Es geht darum eine vertrauenserweckende Balance in der Vermarktung zu finden.

Erfolgsversprechende Strategien der grünen Vermarktung

Für eine erfolgreiche grüne Werbung gibt es verschiedene Strategien. Zunächst einmal ist es natürlich sinnvoll, nachhaltige Produkte auch in ökologischen Verpackungen anzubieten. Dafür bieten sich zum Beispiel kleine Jutesäckchen an. Um Glaubwürdigkeit zu erreichen, ist es zudem empfehlenswert, einen Prozentsatz der Gewinne an klimaaktivistische NGOs oder einen ökologisch-sozialen Zweck zu spenden.

Liest ein Konsument auf der Verpackung, dass für jede gekaufte Schokolade ein Baum gepflanzt wird, trägt er mit dem Kauf nicht nur aktiv dazu bei den Planeten zu retten, sondern es erhöht sich überdies auch die Glaubwürdigkeit des „Green Marketing“.

Auch das Offenlegen von Lieferketten und eine Unternehmensphilosophie der Transparenz in der Warenherstellung hat einen positiven Einfluss auf die Glaubwürdigkeit. Skeptische Endnutzer können sich dadurch bei Bedarf problemlos von der tatsächlichen CO2-Bilanz des Unternehmens überzeugen sowie leicht erkennen, dass klimafreundliche Werte in die Firmenstruktur eingeschrieben sind.

Um neben der Glaubwürdigkeit auch die Sympathie von potenziellen Kund*innen zu gewinnen, ist es außerdem ratsam Initiativen oder Kampagnen zu betreiben, die nicht auf Gewinne abzielen. So könnte beispielsweise das Angebot, genutzte Verpackungen kostenlos zur Widerverwertung an das Unternehmen zu schicken, eine langfristige Kundenbindung nach sich ziehen.

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Wer aufhört zu werben, um so Geld zu sparen, kann ebenso seine Uhr anhalten, um Zeit zu sparen.
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